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27.08.2015 10:57:03

IFB Studie Bauqualität beim Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern / Pressemitteilung des Bauherren-Schutzbund e.V.

Berlin (ots) - Bauherren-Schutzbund und Institut für Bauforschung
Hannover mit neuer Analyse zur Bauqualität

Qualitätsaufschwung beim privaten Hausbau nicht in Sicht

- Mängelaufkommen bei privaten Bauvorhaben um zehn Prozent gestiegen
- 20 Baumängel durchschnittlich bei jedem neu errichteten Haus
- Anforderungen an Planung und fachgerechte Bauausführung steigen
- Baubegleitende Qualitätskontrollen helfen Bauqualität zu sichern

Die Anzahl von Mängeln beim privaten Hausbau ist und bleibt hoch.
20 Mängel treten im Durchschnitt bei jedem Bauvorhaben während des
Bauverlaufs auf. Bei der Schlussabnahme werden etwa noch zehn weitere
Mängel entdeckt, oft dem fehlenden Finish der Baumaßnahmen
geschuldet. Das zeigt die aktuelle gemeinsame Studie vom
Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) und dem Institut für Bauforschung
e.V. Hannover.

1642 Mängel wurden bei 600 Baustellenkontrollen beim Neubau von 70
Ein- und Zweifamilienhäusern durch BSB-Bauherrenberater dokumentiert.
Damit setzt sich der bereits in vorausgehenden Untersuchungen von
2007 und 2011 ausgemachte Trend zu hoher Mängelhäufigkeit fort. Im
Vergleich der Studien ist "kaum eine Tendenz zu erkennen, dass die
Bauqualität steigt bzw. die Anzahl der vorgefundenen Baumängel
sinkt", heißt es in der jetzt vorliegenden Analyse. Im Gegenteil -
stattdessen ist eine Steigerungsrate von 10 Prozent zu verzeichnen.

Wachsende Anforderungen an Gebäudequalität

Stetig wachsende Anforderungen an Gebäudehülle, Konstruktion und
Gebäudetechnik durch veränderte Standards, gesetzliche Vorgaben, neue
Materialien und innovative Systeme veranlassten BSB und IFB 2015 zu
einer erneuten Untersuchung zum Stand der Bauqualität. Um die
Qualität des Bauablaufs bei aktuellen Bauvorhaben zu überprüfen,
wurden Ergebnisse der von 70 Neubauten vorliegenden Dokumentationen
baubegleitender Qualitätskontrollen hinsichtlich der
Mängelschwerpunkte, dem Zeitpunkt der Erkennung und Schadenvermeidung
samt Kosten unter die Lupe genommen. Typische Vertragspartner
privater Bauherren sind heute Generalunter- und -übernehmer und
Bauträger. Nur etwa jeder Zehnte baut mit einem Architekten.

Gebäudeabdichtung an der Spitze der Mängel

Jede Baustelle wurde im Durchschnitt achtmal durch
BSB-Bauherrenberater kontrolliert. Die Bewertung orientiert sich an
den zertifizierten Bausteinen einer baubegleitenden
Qualitätskontrolle.

Mit 19 Prozent aller festgestellten Mängel weisen die
Gebäudeabdichtung und die Perimeterdämmung die mit Abstand höchste
Anzahl auf. Ganz vorn liegt dabei die Abdichtung von Bädern. 17
Prozent der Mängel entfallen auf den Innenausbau - vor allem beim
Innenputz und dem Estrich. Vergleicht man die bisherigen
Untersuchungen, so ist in diesen Bereichen die mit rund 60 Prozent
größte Steigerungsrate an Mängeln zu finden.

Rohbau, Statik und Dachkonstruktion sind mit 14 Prozent in der
Mängelstatistik vertreten, Wärmedämmung, Schallschutz und Brandschutz
mit 11 Prozent. In diesen Bereichen ist das Mängelaufkommen im
Vergleich leicht gesunken. Bei Fenstern und Türen ist ein Rückgang
der Mängel von 45 Prozent und bei der Baustellensicherheit um zwei
Drittel zu erkennen.

Verschlechterung statt Verbesserung

Die Studie beschäftigt sich detailliert mit typischen, in der
Mehrzahl schwerwiegenden Mängeln, ihrem Erscheinungsbild, den
Ursachen und den Auswirkungen auf das Bauwerk. "Ausgehend von der
Entwicklung der Anzahl der Mängel" - so Dipl.-Ing. Heike Böhmer,
Direktorin des Instituts für Bauforschung - "kann keine Verbesserung,
sondern muss insgesamt eine Verschlechterung der Bauqualität
festgestellt werden." Das wird im hohen Maße durch unzureichende
Planung, mangelhafte Ausführung im Bauprozess und mangelhafte
Überwachung des Baugeschehens verursacht.

Baustellenkontrollen durch unabhängige Bauherrenberater des BSB
ermöglichen, Mängel während des Baufortschritts aufzuspüren und
sofort zu beseitigen. So lassen sich auch die im Bauablauf kritischen
Zeitpunkte markieren.

Rechtzeitige Mängelbeseitigung erspart hohe Schadenskosten
Unentdeckt können Mängel zu schweren Bauschäden führen. Als Folge
mangelhaft geplanter und nicht fachgerecht ausgeführter
Abdichtungsarbeiten können beispielsweise gravierende
Durchfeuchtungsschäden am Gebäude auftreten. Solche Mängel ziehen
später hohe Schadensbeseitigungskosten nach sich. Weitaus geringer
dagegen sind die Beseitigungskosten rechtzeitig entdeckter Mängel.
Die Studie verdeutlicht das an Berechnungen ausgewählter Beispiele.
So liegen geschätzte Mängelbeseitigungskosten einer fehlerhaften
Wärmedämmung bei 2.150 Euro; vermieden werden damit Bauschadenskosten
von etwa 44.075 Euro. Den Mangel einer nicht schallentkoppelten
Innentreppe zu beseitigen, erfordert 1.075 Euro - Bauschadenskosten
von 21.500 Euro bleiben damit erspart.

Schärfen des Problembewusstseins geboten

Als Gründe für eine weiterhin als unbefriedigend geltende
Bauqualität benennt die Studie auch ungenügende Kommunikation der am
Bau beteiligten Planer und Bauausführenden, fehlende Kenntnis der
nach den anerkannten Regeln der Technik gebotenen Bauausführung,
hohen Kosten- und Zeitdruck in der Baubranche. Deshalb ist die
Schärfung des Problembewusstseins aller Baubeteiligten und eine
verbesserte Überwachung, Koordination und Kommunikation auf der
Baustelle dringend geboten.

Baubegleitende Qualitätskontrollen mindern Risiken

Die aktuelle Analyse offenbart erneut, dass Qualitätskontrollen
durch kompetente Sachverständige ein "grundsätzlich wirksames und
kostengünstiges Instrument zur Sicherung der Bauqualität" sein
können. Die baubegleitende Qualitätskontrolle, wie sie der BSB
anbietet, ist deshalb ein "probates Mittel", es nicht zu verdeckten
Mängeln innerhalb eines Neubauvorhabens kommen zu lassen. Allen
interessierten Bauherren wird deshalb angeraten - so empfiehlt die
Studie - die präventive Wirkung einer möglichst durchgängigen
Baubegleitung für sich zu nutzen. Damit lassen sich Risiken für
Bauherren und Verbraucher weitgehend mindern.

Der Forschungsbericht "Bauqualität beim Neubau von Ein- und
Zweifamilienhäusern" steht im Internet als Download zur Verfügung.

Diese und weitere Pressemitteilungen unter
www.bsb-ev.de/presseservice/pressemitteilungen/

Weitere Informationen unter
www.bsb-ev.de
www.bauforschung.de
Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V.



 
 
 
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